Die zweite Hälfte unserer Rundreise führte uns wieder an die Atlantikküste nach Swakopmund für etwas Abkühlung. Eine hübsche Stadt mit Ferienflair. Wir übernachteten im Strand Hotel. Peter fand in einer „deutschen“ Bäckerei auch seinen Käsekuchen, so wie er von seiner Grosmutter gemacht wurde.
Wir besuchten ebenfalls Walvis Bay, im Gegensatz zu Swakopmund eher eine Industriestadt mit pinken Seen für die Salzgewinnung und vielen Flamingos. Für die Robben und Seehunde hatten wir zu wenig Zeit, dafür aber für die vielen Dünen zwischen den beiden Orten.
Die nächste Etappe führte uns wieder ins Landesinnere zu den Spitzkoppen im Erongo Gebirge. Auf dem Weg besuchten wir die San People in ihrem Village. Sie zeigten uns ein wenig, wie das Volk früher lebte und überlebte.
Die Spitzkoppen werden auch als „Namibias Matterhorn“ bezeichnet. Eine recht grosse Berggruppe, die einsam aus der flachen Landschaft ragt. Auch diese Lodge ist wunderbar in die einzigartige Landschaft integriert, mit einem natürlichen Pool im Felsen. Hier sahen wir die ersten Felsenmalereien der San People, ca. 2000 und 5000 Jahre alt.
Am nächsten Morgen nahmen wir Schotterpiste Richtung Damaraland und Twyfelfontein unter die Räder. Dieser Abschnitt der Reise war wohl die unangenehmste Strecke … Da brauchte es eine gewisse Geschwindigkeit, um den „Wellblech Belag“ und die Schlaglöcher knapp „überfliegen“ zu können. Kurz vor der Lodge besuchten wir noch die Orgelpfeifen und den verbrannten Berg. Beides Gesteinsformationen, die vor rund 100 Millionen Jahren entstanden sind.
Das Mowani Mountain Camp war schön versteckt zwischen den grossen Felsen und wir hatten trotzdem einen herrlichen Ausblick über die Landschaft. Das konnten wir während drei Nächten geniessen!
Am ersten Tag hat uns Petrus, unser Guide, die Wüstenelefanten gezeigt. Wir brauchten aber etwas Geduld, bis er sie gefunden hat. Diese Elefanten sind etwas kleiner und können länger ohne Wasser auskommen. Unterwegs begegneten wir auch Giraffen, Straussen und einem Gelbschnabeltoko.
Tags darauf besuchten wir Twyfelfontein (Quelle des Zeifels, da die Quelle nur unregelmässig Wasser führt) Es gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und zeigt Felsgravuren und -zeichnungen welche 1’000 bis 10’000 Jahre alt sind. Es ist schon eindrücklich, dass nach so langer Zeit die Gravuren und Zeichnungen immer noch zu sehen sind. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, kann es auch hier in der Wüste Regnen und sogar Sandstürme geben. Zum Glück streiften sie uns nur.
Nach dieser kurzen Reisepause folgte die nächste Etappe Richtung Etosha Nationalpark. Auf dem Weg besuchten wir die versteinerten Bäume und lernten dabei die Nationalpflanze von Namibia, die Welwitschia kennen. Wie schon auf der ganzen Reise begegneten uns auch immer wieder Ziegen und Esel unterwegs.
Die nächste Station war die Etosha Oberland Lodge mit sehr grossen Zelt-Bungalows und eigenen Nashörnern – wunderschön! Die sind so an Menschen gewöhnt, dass sie fast auf die Terrasse kamen. Leider blieb uns nur wenig Zeit, diese schöne Atmosphäre zu geniessen.
Am nächsten Morgen starteten wir die Reise durch den Etosha Nationalpark zum Osteingang. Auf dieser Fahrt haben wir sehr viel gesehen und erlebt. Auf der Fahrt konnten wir Springböcke, Giraffen, Straussen, Oryxe, Breitmaulnashörner, Zebras, Kudus, Gnus, Impalas, ein Gackeltrappe, einen Gepard und viele Elefanten beobachten. Die grosse Elefantenfamilie hat sich in Wasserlachen auf unserem Fahrweg vergnügt und uns während rund 1,5 Stunden den Weg versperrt – was für ein fantastisches Erlebnis!
Voller Eindrücke sind wir bei der nächsten Lodge, Mushara Outpost, angekommen. Heute war wohl der heisseste Tag, knapp 40°C. Da hilft nur noch ein kühles Bier.
Am nächsten Morgen liessen wir uns mit Guide in den Park führen. Er zeigte uns eine stolze Löwin und brachte uns zu schönen und aktiven Wasserlöchern. Wunderschön, die Tiere so beobachten zu können.
Auf dem Weg zur nächsten Lodge, unsere letzte Station vor Windhoek, besuchten wir den Hoba Meteoriten. Rund 50 Tonnen schwer und vor ca. 80’000 Jahren auf der Erde eingeschlagen. Es ist der bisher grösste gefundene Meteorit auf der Erde und besteht grössenteils aus Eisen. Wenn man darauf steht, hört man ein spezielles Echo beim sprechen.
Danach ging es weiter zum Okonjima Plains Camp, ein Game Reserve speziell für Leoparden und Geparde. Nach einem heftigen Gewitter machten wir uns am Nachmittag mit einem Guide auf die Suche nach Leoparden. Einige der Leoparden haben ein Trackinghalsband. So ist es überhaupt möglich, die Tiere zu finden. Nach etwas Geduld, mit Fahrten ins Gestrüpp, hat er Neo gefunden, ein ca. 8-jähriges Männchen der sich endlich aus dem Dickicht entfernte und seine Wanderung startete. Eine wunderschöne „Katze“.
Vor der Lodge und unterwegs konnten wir unter anderem auch Schakale, Wildschweine mit Jungen, Giraffen, Springböcke, Gnus, Kuhantilopen und Kudus beobachten.
Am nächsten Morgen besuchten wir die Geparden in einem grossen Gehege. Wir konnten 5 Tiere beobachten, wunderschön! Da die Geparden in der Wildnis den Leoparden und Löwen unterlegen sind, ist auch ein Zusammenleben auf rund 200 km² zu eng für diese Tiere. Mit der Stiftung Africat werden diese Tiere in ganz Namibia geschützt und Wege für ein Zusammenleben auch mit dem Menschen gesucht.
Und so geht nun unsere wunderschöne, spannende, erlebnisreiche und herrliche Reise in Namibia zu Ende. Das letzte Stück Weg zurück nach Windhoek konnten wir auf geteerten Strassen geniessen. In Windhoek noch etwas Sightseeing, ein kühles Bier in Joe’s Beerhouse und am Abend ein feines Dinner mit einem wunderbaren Wein – Kanonkop Paul Sauer 2009 – im Hotel Heinitzburg.
Wir hatten eine fantastische Zeit, Danke!