Am 27. Februar sind wir in Windhoek gelandet und haben unsere Unterkunft im Hotel Heinitzburg bezogen. Das Hotel hat den grössten Weinkeller im Land, da mussten wir natürlich eine gute Flasche davon geniessen.
Die erste Etappe führte uns in die Kalahari Trockensavanne zur Zebra Kalahari Lodge. In Namibia sind nur die Hauptverkehrsaxen geteerte Strassen, der Rest sind Schotterpisten, mal besser, mal schlechter. Auf dem Weg sahen wir zeitweise sogar Blumenwiesen, da es ein paar Tage davor etwas geregnet hat. Am Wasserloch vor der Lodge konnten wir einige Gnus, Springböcke und Eland Antilopen beobachten. Auf dem Gamedrive zeigte uns Andreas, unser Guide, auch noch Wasserböcke, Oryx, riesige Vogelnester, viele Strausseneier, Zebras und zwei Breitmaul Nashörner.
Am nächsten Morgen machten wir einen Bushwalk mit den San People, den „frühesten“ Bewohnern von Namibia. Sie haben eine sehr lustige Klicksprache (Khoisansprache) und erklärten uns damit einige Lebensweisen von früher, wie sie damals lebten (Video). Mit dem schauspielerischen Talent der Männer musste unser Guide nicht mehr viel erklären.
Nun stand uns die lange Fahrt zum Fishriver Canyon bevor. Zum Glück waren etwa zwei Drittel der Strassen geteert. Im Fishriver Roadhouse machten wir unseren ersten Halt. Ein gemütliches Rasthaus mit uriger Atmosphäre und cooler Oldtimer-Dekoration. Da gab es viele Details zu entdecken!
Frisch gestärkt nahmen wir den Rest des Weges unter die Räder, nur noch ca. 20 km Schotterpiste zur Canyon Lodge. Diese Lodge mit ihren Bungalows ist fantastisch in die Landschaft integriert! Der Weg zum Pool war etwas weit aber dafür belohnte er uns mit einer super Aussicht.
Am folgenden Morgen besuchten wir den Fishriver Canyon, den grössten Canyon von Afrika und drittgrösster Canyon der Erde. 160 km lang, bis zu 27 km breit und rund 500 m tief sind die eindrücklichen Werte. Auch hier ist die Landschaft sehr karg und trocken, da die letzten grösseren Regenfälle im 2022 stattfanden.
Abends zeigte uns Simon, unser Guide, die Gegend um die Lodge. Die Tiere waren sehr scheu und nur von der Ferne zu bewundern, wie die Klippspringer Antilopen und die Bergzebras. Er erklärte uns auch einen Teil der Pflanzen, die in dieser Gegend überleben können. Der Köcherbaum, eine Art Aloe, ist sehr speziell und fasinierend.
Die nächste Etappe führte uns nach Lüderitz an den Atlantik. Kurz vor der Küste konnten wir die Wildpferde wie auch viele Oryx beobachten. Je nach Trockenheit kann sich die Population der Pferde sehr verändern. Lüderitz ist nicht sehr spannend und hatte seine guten Jahre anfangs des 20. Jahrhunderts, als Diamanten gefunden wurden.
Dieser Halt war jedoch wichtig, damit wir am Tag darauf die Geisterstadt Kolmanskop besichtigen konnten. Bis zum Ersten Weltkrieg, von 1908 bis 1913, wurden hier über eine Tonne Diamanten, also 5 Mio. Karat gefördert und die Stadt lebte in grossem Überfluss und Luxus. Jürgen, unser Guide, hatte spannende Informationen für uns. Er ist in Lüderitz aufgewachsen. Sein Grossvater ist von Deutschland nach Namibia ausgewandert und hat hier eine Metzgerei eröffnet.
Auf der Weiterfahrt über Schotterpisten in die Tiras Berge begleiteten uns viel Sand, karges Land, endlose Weiten und auch einigen Oryx, Rindern und Straussen mit Jungen.
Die Zeltlodge Kanaan Naankkuse Desert Retreat ist wunderbar in die kahle Landschaft integriert. Hervorragende Weitsicht mit vielen Dünen und Bergketten im Hintergrund. Hier in der sehr trockenen und heissen Gegend ist der Pool Luxus pur und eine herrliche Erfrischung für uns. Erdmännchen begrüssten und verabschiedeten uns an der Reception.
Den Sonnaufgang erlebten wir mitten in den Dünen bei wunderbarer Morgenstimmung, kühler Luft und gutem Kaffee. Die wenigen vorhandene Bäume – Kameldornakazie, ein Mimosengewächs – sind sehr widerstandsfähig und können bis zu 60 m tiefe Wurzeln produzieren, damit sie zum Grundwasser kommen.
Die nächste Wegstrecke führte uns zu den weltgrössten Dünen im Namib-Naukluft-Park, nach Sesriem. Die Landschaft veränderte sich nicht gross, ausser dass wir immer mehr Sanddünen sahen. Zebras und Oryx begleiteten uns weiterhin auf dem Weg.
Auch in der Sossusvlei Lodge bot der Pool eine willkommene Erfrischung nach dieser sandigen Fahrt. Diese Lodge mit ihren zeltartigen Bungalows ist ziemlich gross, hatte aber zum Glück für uns nicht so viele Gäste.
Am nächsten Morgen fuhren wir zu den Dünen beim Sossusvlei. Die höchste Düne, Big Daddy, ist weit über 300 m hoch. Die riesige Dünenwelt des Namib-Sandmeeres ist sehr faszinierend. Dies gilt auch für den Dead Vlei. Der kleine See ist ausgetrocknet und die Bäume verdorrt, da die Dünen das Flusswasser, welches viel früher hier noch floss, stoppte. Natürlich haben wir eine Düne erklommen, jedoch nur ca. 150 m hoch. Unser Guide Zaki liebt die Dünen und die darin lebenden Tiere. Er konnte uns viele Spuren wie auch einige Tiere zeigen, z.B. den Namibgeko und die kleine Namibviper.
Anschliessend besuchten wir den Sesriem Canyon. In über zwei Millionen Jahre hatte sich der Fluss langsam ins Gestein gefressen. Wasser fliesst hier bei dieser Hitze und Trockenheit nur noch sehr unregelmässig.